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Was wenn Heimat kein Ort, sondern ein Gefühl ist?

Ihr habt es wahrscheinlich auch schon mitbekommen, das Thema Heimat ist in aller Munde. Überall hört und liest man von Vertriebenen und Flüchtlingen, die Ihre Heimat verlassen mussten. Eine Reportage über heimatliche Genüsse löst eine Reportage über ein wunderbares Deutschland ab. Ich bekomme immer mehr Einblicke in fremde Kulturen, ich darf einen Tag mit einem Olivenbauern in der Toskana verbringen, oder backe mit einer Landfrau ihrem einzigartigen Zwetschgendatschi. Heimat über Heimat. Die ARD hatte im Oktober eine ganze Themenwoche zum Thema Heimat in Deutschland ausgestrahlt und 99 Menschen und deren Tagesabläufe charakterisiert. Ja klar, die Geschichten sind informativ und teilweise witzig. Und ja, ich bin auch dankbar darüber, dass ich jetzt weiß, dass der Saumagen das Nationalgericht der Pfälzer ist, da das Thema Essen ein sehr großen Stellenwert bei mir hat. 😉

Aber wie kann ich mein neues Wissen über visuellen und materialistischen Dinge des typischen Tages eines der 99 porträtierten deutschen Einwohner nutzen, mir Heimat begreiflich zu machen?

Was, wenn der Ort in dem ich lebe, mein Zuhause oder mein Hobby, wichtige Teile meines Lebens sind, mir aber nicht diese Erfüllung geben, die ich bei vielen Heimatlern sehen konnte? Was, wenn es einen kleinen schwarzen Fleck in meiner Brust gibt, der erleuchtet werden will. Der, wenn er hell und warm ist, ein Gefühl von Zufriedenheit und Harmonie verbreitet.

Was wenn Heimat kein Ort, sondern ein Gefühl ist?

Als mir klar wurde, dass all diese Menschen mit ihren erzählten Bildern ihren inneren Leuchtpunkt zum Ausdruck bringen, hat mich das strahlende Lächeln der Landbäckerin direkt ins Herz getroffen. Und genau das ist die Schönheit von Heimat.

Heimat ist einzigartig, und individuell wie wir selbst.

 

Heimat als Gefühl zu verstehen, birgt eine große Chance, dauerhaft den Zugang zum eigenen Leuchtpunkt zu finden und inneren Frieden zu verankern.  Gehen wir also auf die Suche.Bild_teig-kneten

Am Beispiel der Zwetschgendatschi-Bäckerin kann Heimat das kneten des Teiges sein, oder aber der herrlichen Duft, der durchs Haus zieht, wenn der Datschi im Ofen bäckt, vielleicht ist es aber auch das genüssliche Schmatzen der Liebsten wenn der Datschi verspeist wird.

Ich für mich habe mit einer Entdeckungstour durch die Welt der 5 Sinne begonnen, und das Gefühl von Heimat durch try and error manifestiert. Wenn das Gefühl Heimat einzigartig ist, dann ist auch der Findungsprozess universell, da jeder Mensch ein anderes Medium benutzt. Wir fühlen, riechen, hören, schmecken oder sehen, und damit wird unsere Welt erfahrbar. Herauszufinden, welches Medium ausgeprägt ist, unterstützt Deine Reise zu innerer Zufriedenheit.

Was also tun?

Da es hier bei masterspeace über Sinneserfahrungen geht,  bekommst Du Tipps und Übungen, Dir klarer zu werden, was Dich in den Zustand von Heimat versetzt. Lass uns aber jetzt mit einer kleinen praktischen Übung anfangen:

Bevor Du weiterliest, beantworte spontan folgende Frage:

Was verstehst Du unter Heimat? (zähl mindestens 6 Stichpunkte auf)

Falls Dir die Beantwortung schwer fällt, kannst Du vielleicht, ebenfalls mit 6 Stichpunkten, sagen, was Dich heimatlos macht?

Schreib neben jedes der Stichpunkte auf, welchen Sinn, oder auch Sinne Du damit verknüpfst.

Kommen wir zurück zum toskischen Olivenbauern.

Was könnte für ihn Heimat bedeuten?

Ist sein Motor das Traditionsunternehmen seiner Familie weiterzuführen, dann manifestiert sich sein Gefühl von Heimat in Zusammengehörigkeit. Ist er aber ein Aussteiger, und das Olivengeschäft seine zweite Berufung, dann währe seine Heimat Unabhängigkeit und Freiheit. Oder ihm ist es wichtig etwas Wertvolles zu produzieren, dann heißt seine Heimat vielleicht  Nachhaltigkeit und damit Stolz. Das interessante daran ist, auch wenn der Motor jedesmal unterschiedlich ist, es hat immer mit dem Medium Fühlen zu tun.

Ist er sich dessen bewußt, kann unser Olivenbauer sein Gefühl von Heimat festigen und auf weitere Lebensbereiche ausdehnen, indem er bewußter die Sinneserfahrung Fühlen in sein Leben integriert. Am besten im täglichen Leben, mit einfachen Dingen.

„Meine Überzeugung ist, achtsamer durchs Leben gehen, bringt uns tiefer mit uns in Kontakt und entzündet unseren Leuchtpunkt.“

Die Spielwiese ist groß. Fangen wir an zu experimentieren. Finde spielerisch und mit einfachen Worten heraus, mit welchen Sinnen Du Heimat verbindest. Schreib alles auf, jede noch so irrsinnige Eingebung. Und dann verbindest Du Gefühle mit Ideen, wie Du Dein Thema weiter ausbauen kannst. Werde aktiv! Mit jeder bewussten Handlung festigt sich Dein Gefühl von Heimat. Deine kleine Flamme hat Nahrung zum brennen.

Benutze Deine fünf Sinne als Hilfsmittel, um innere Heimat zu fühlen. Was machen diese Helfer konkret? Sie schulen Dich in der Achtsamkeit Deiner Gefühle. Geben Rückmeldung was Du magst und was nicht, und wo Du tiefe Zufriedenheit empfindest. Je intensiver Du Dich mit Deinen Gefühlen vertraut machst, desto mehr kristallisierst Du Deine innere Heimat.

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